Discussion:
Aufnahmedatum und -zeit fälschungssicher?
(zu alt für eine Antwort)
Hans-Jörg Ott
2007-09-08 15:22:21 UTC
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Hallo,

da man ja alle möglichen Metadaten bearbeiten kann, möchte ich gerne wissen,
ob es eine Möglichkeit gibt, ein Bild mit einem fälschungssicheren
Aufnahmedatum und einer entsprechenden Aufnahmezeit anzulegen.

Herzliche Grüße
Hans-Jörg
Wolfgang Gerber
2007-09-08 15:39:19 UTC
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Post by Hans-Jörg Ott
da man ja alle möglichen Metadaten bearbeiten kann, möchte ich gerne wissen,
ob es eine Möglichkeit gibt, ein Bild mit einem fälschungssicheren
Aufnahmedatum und einer entsprechenden Aufnahmezeit anzulegen.
IMHO nein. Man kann praktisch alles manipulieren. Notfalls per
HEX-Editor in der Datei.


Gruss Wolfgang
--
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Markus Löhner
2007-09-08 15:57:14 UTC
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Hallo Hans-Jörg,
Post by Hans-Jörg Ott
da man ja alle möglichen Metadaten bearbeiten kann, möchte ich gerne
wissen, ob es eine Möglichkeit gibt, ein Bild mit einem
fälschungssicheren Aufnahmedatum und einer entsprechenden
Aufnahmezeit anzulegen.
wenn man diese Daten verschlüsselt einbettet, z.B. als ASCII-Hex-String
in die Image Description, ja. Von einem diesbezüglichen
(Defacto/Pseudo-)Standard habe ich aber noch nichts gehört.

Gruß
Markus
Holger Lembke
2007-09-08 16:13:54 UTC
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Post by Hans-Jörg Ott
da man ja alle möglichen Metadaten bearbeiten kann, möchte ich gerne wissen,
ob es eine Möglichkeit gibt, ein Bild mit einem fälschungssicheren
Aufnahmedatum und einer entsprechenden Aufnahmezeit anzulegen.
Z.B. Nikon kann Bilder direkt nach der Aufnahme noch in der Kamera
authenifizieren. Damit sind spätere Manipulationen nachweisbar. (Ich nehmen
mal an, dass die Metadaten mit geschützt werden...)

Soweit ich weiß ist das Verfahren nicht offengelegt. Vertrauen würde ich
dem also nicht.
--
mit freundlichen Grüßen! Password Must Be at Least 18770 Characters
Holgi, +49-531-3497854 ! Can't Repeat Any of Your Previous 30689 Passwords
Dieter Lefeling
2007-09-08 16:35:38 UTC
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Post by Hans-Jörg Ott
da man ja alle möglichen Metadaten bearbeiten kann, möchte ich gerne wissen,
ob es eine Möglichkeit gibt, ein Bild mit einem fälschungssicheren
Aufnahmedatum und einer entsprechenden Aufnahmezeit anzulegen.
Nein. Wie soll das auch gehen? Mit gesicherter Verbindung zur PTB mit
der offiziellen Atomzeit ?-)

Mal abgesehen davon, dass man jedes einzelne Bit einer Datei manuell
aendern kann: Woher kann man sicher sein, dass der Fotograf die richtige
Uhrzeit an der Kamera eingestellt hatte? Die kann er doch einstellen wie
er will.

Dieter
Horst Noreick
2007-09-08 16:43:13 UTC
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"Hans-Jörg Ott" schrieb
Post by Hans-Jörg Ott
da man ja alle möglichen Metadaten bearbeiten kann, möchte ich gerne
wissen, ob es eine Möglichkeit gibt, ein Bild mit einem fälschungssicheren
Aufnahmedatum und einer entsprechenden Aufnahmezeit anzulegen.
Die einzige Möglichkeit, die ich sehe, Bilddateien als nachweislich
fälschungssicher zu bekommen wäre die Hinterlegung bei einem Notar.
Idealerweise unmittelbar nach der Aufnahme.
Alternativ kann auch auf die Veröffentlichung verzichet werden ;-). Ohne
Original gibt es auch keine Kopie..

Viele Grüße, Horst
--
www.CrossBody.de das Portal für Salsa in Hamburg und Umgebung
Elmar Baumann
2007-09-08 16:57:24 UTC
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Post by Hans-Jörg Ott
da man ja alle möglichen Metadaten bearbeiten kann, möchte ich gerne
wissen, ob es eine Möglichkeit gibt, ein Bild mit einem
fälschungssicheren Aufnahmedatum und einer entsprechenden Aufnahmezeit
anzulegen.
So weit ich weiß, geht das nicht, was die EXIF- und
IPTC-Datumsinformationen betrifft, denn das Datumsformat ist spezifiert
und kann nicht z.B. signiert in die dafür vorgesehenen Felder
abgespeichert werden. Man könnte eines der IPTC-Felder nutzen zum
Hinterlegen einer Signatur, die z.B. per GnuPG erzeugt wird. Dann ließe
sich eine Änderung der EXIF- oder IPTC-Daten (leicht) überprüfen mit dem
öffentlichen Schlüssel des Fotografen.
--
Homepage: http://www.elmar-baumann.de/fotografie/
Jürgen Gerkens
2007-09-08 17:45:16 UTC
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Post by Hans-Jörg Ott
da man ja alle möglichen Metadaten bearbeiten kann, möchte ich gerne
wissen, ob es eine Möglichkeit gibt, ein Bild mit einem
fälschungssicheren Aufnahmedatum und einer entsprechenden
Aufnahmezeit anzulegen.
Die D200 und D2 bieten (mit Firmwareupdate) eine
Autentizitätsüberprüfung. Allerdings weiß ich nicht, ob da auch der
Header eingeschlossen ist.

Letztendlich könnte man aber immer noch das Datum vor der Aufnahme
manipulieren.

Jürgen Gerkens
Uwe Naumann
2007-09-08 18:32:40 UTC
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Post by Hans-Jörg Ott
Hallo,
da man ja alle möglichen Metadaten bearbeiten kann, möchte ich gerne wissen,
ob es eine Möglichkeit gibt, ein Bild mit einem fälschungssicheren
Aufnahmedatum und einer entsprechenden Aufnahmezeit anzulegen.
Gegenfrage: Warum?
--
Gruss Uwe

--------- cut here with a very sharp knife ---------
Uwe Naumann eMail: uwe[at]vieledinge[dot]de
Web: http://www.vieledinge.de http://www.swllog.de
Richard W. Könning
2007-09-09 02:08:30 UTC
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Post by Hans-Jörg Ott
da man ja alle möglichen Metadaten bearbeiten kann, möchte ich gerne wissen,
ob es eine Möglichkeit gibt, ein Bild mit einem fälschungssicheren
Aufnahmedatum und einer entsprechenden Aufnahmezeit anzulegen.
Fälschungssichere *Aufnahme*zeit ist eher schwierig, bzw. es käme
darauf an, den Richter davon zu überzeugen, daß man (oder beauftragte
Dritte) nicht in der Lage wäre, die jeweilige Kamera zu manipulieren.

Wenn man sich die Bilddatei allerdings von einem Dienstleister, dem
von beiden Seiten vertraut wird, inkl. Zeitstempel signieren läßt,
dann hat man zumindestens ein fälschungssicheres Datum, das nach dem
Aufnahmezeitpunkt liegt.
Ciao,
Richard
--
Dr. Richard Könning Heßstraße 63
Tel.: 089/5232488 80798 München
Uwe Naumann
2007-09-09 08:45:31 UTC
Permalink
Post by Richard W. Könning
Fälschungssichere *Aufnahme*zeit ist eher schwierig, bzw. es käme
darauf an, den Richter davon zu überzeugen, daß man (oder beauftragte
Dritte) nicht in der Lage wäre, die jeweilige Kamera zu manipulieren.
Also alles wie zu analogen Zeiten. In Endeffekt gehört zu jedem Beweis
sowieso eine entsprechende Aussage.
Post by Richard W. Könning
Wenn man sich die Bilddatei allerdings von einem Dienstleister, dem
von beiden Seiten vertraut wird, inkl. Zeitstempel signieren läßt,
dann hat man zumindestens ein fälschungssicheres Datum, das nach dem
Aufnahmezeitpunkt liegt.
Nö. So wie oben ist das nix weiter als die elektronische Form der
manuellen Aussage. Das Ganze muss schon passieren bevor die Bilddatei
entsteht: Kamera mit nicht manipulierbarer Zeiteinstellung, da muss dann
eine signierte Datei rauskommen. Qualifizierte Signaturen setzen dann
allerdings widerum ein zugelassenen Dienstleister voaus.
--
Gruss Uwe

--------- cut here with a very sharp knife ---------
Uwe Naumann eMail: uwe[at]vieledinge[dot]de
Web: http://www.vieledinge.de http://www.swllog.de
Wolfgang Weisselberg
2007-09-09 11:10:57 UTC
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Post by Hans-Jörg Ott
da man ja alle möglichen Metadaten bearbeiten kann, möchte ich gerne wissen,
ob es eine Möglichkeit gibt, ein Bild mit einem fälschungssicheren
Aufnahmedatum und einer entsprechenden Aufnahmezeit anzulegen.
Sicher.
Du musst nur ein vertrauenswuerdiges Geraet haben, das die Daten
bei der Aufnahme signiert und ein vertrauenswuerdiges Datum und
Aufnahmezeit hat.

Teilweise durch dieses:
http://www.canon.co.jp/imaging/osk/index.html
abgedeckt.

-Wolfgang
G.B.
2007-09-09 22:01:35 UTC
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Post by Hans-Jörg Ott
Hallo,
da man ja alle möglichen Metadaten bearbeiten kann, möchte ich gerne
wissen, ob es eine Möglichkeit gibt, ein Bild mit einem
fälschungssicheren Aufnahmedatum und einer entsprechenden Aufnahmezeit
anzulegen.
Herzliche Grüße
Hans-Jörg
Die Antwort ist NEIN. Soweit es sich um Digitalaufnahmen handelt.

Wenn Du ein Beweismittel für gerichtliche Angelegenheiten benötigst,
gehst Du einfach so vor, wie das der polizeiliche Erkennungsdienst tut.

Du machst eine qualitativ hochwertige Aufnahme mit entsprechender
Digikam, liest das Ergebnis in den PC und fotografierst danach den 21
Zoll Bildschirm mit einer Polaroid ab. Das mittelprächtige "Dokument"
geht zu den Akten. Das wars und das reicht.

Servus
Gerhard
Frank Kemper
2007-09-09 22:40:48 UTC
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Post by G.B.
Wenn Du ein Beweismittel für gerichtliche Angelegenheiten benötigst,
gehst Du einfach so vor, wie das der polizeiliche Erkennungsdienst tut.
Du machst eine qualitativ hochwertige Aufnahme mit entsprechender
Digikam, liest das Ergebnis in den PC und fotografierst danach den 21
Zoll Bildschirm mit einer Polaroid ab. Das mittelprächtige "Dokument"
geht zu den Akten. Das wars und das reicht.
Wenn Du selbst ein Foto aufgenommen hast, welches als Beweismittel
dient, dann reicht auch ein Ausdruck, auf dem der Aufnahmezeitpunkt
vermerkt wird (z.B. mit Kuli draufgeschrieben), und zwar in Verbindung
mit Deiner Aussage, dass Du diese Aufnahme an diesem Datum gemacht hast.

Das ist zumindest so in dem Verfahren, an dem ich im Moment als Zeuge
beteiligt bin und in dem es sich um Fotos dreht, die ich gemacht habe.

Ansonsten bilde ich mir ein, dass Canon irgendeine Lösung mit einer
digitalen Signatur vorgestellt hat, mit der man angeblich Manipulationen
einer Originalaufnahme verhindern bzw. aufdecken soll. Wenn's nicht
Canon war, dann war's Nikon.

Frank

Frank
--
Auch Menschen mit Sturmgewehren müssen Medienkompetenz lernen
Bernd Eckenfels
2007-09-09 22:44:13 UTC
Permalink
Post by Frank Kemper
Ansonsten bilde ich mir ein, dass Canon irgendeine Lösung mit einer
digitalen Signatur vorgestellt hat, mit der man angeblich Manipulationen
einer Originalaufnahme verhindern bzw. aufdecken soll. Wenn's nicht
Canon war, dann war's Nikon.
Ja Nikon hat das, aber ist eigentlich nicht nötig weil man so oder so die
Zeugenaussage des Fotografen und einen Gutachter braucht.

Gruss
Bernd
Jürgen Gerkens
2007-09-09 23:06:33 UTC
Permalink
Post by Bernd Eckenfels
Ja Nikon hat das, aber ist eigentlich nicht nötig weil man so oder so
die Zeugenaussage des Fotografen und einen Gutachter braucht.
Manchmal steht aber Aussage gegen Aussage und das kann für einen
falschen Zeugen auch schnell strafrechtlich relevant werden. Analoge
Fotos, nach denen sich ein gekaufter Zeuge plötzlich vor Gericht nicht
mehr an das erinnern konnte, wovon er sich vorher angeblich noch sicher
war, hatte ich schon mal auf den Tisch gelegt. Schade eigentlich, dem
hätten die in Verbindung mit vier Aussagen mindestens zu einer
Bewährungsstrafe verholfen.

Bei Nikon kann man die Authentizität der Fotos mit entsprechender
Software belegen:

http://www.nikon.de/product/de_DE/products/broad/1313/overview.html

Da ich diese normalerweise nicht brauche, habe ich sie nicht, aber für
den Fall der Fälle, die Funktion in der Firmware aktiviert. Im Ernstfall
besorgt man die Software oder das Gericht einen Gutachter, der diese
verwendet und die Sache bewertet, sollte Zweifel an der Echtheit der
Fotos bestehen.

Wie schnell man Fotos für ein Gerichtsverfahren braucht, um üble und
verlogene Zeitgenossen in ihre Schranken zu verweisen, habe ich im
oben angedeuten Fall schon erlebt. Da hätte sich fast jemand um Kopf
und Kragen gelogen, weil der sich im Traum nicht vorstellen konnte,
daß ich unter den Bedingungen (völlige Dunkelheit) tatsächlich im
entscheidenden Moment ein scharfes Foto vom Täter gemacht habe,
den er decken wollte.

Jürgen Gerkens
Ralf Wiese
2007-09-10 22:05:54 UTC
Permalink
Post by Frank Kemper
Ansonsten bilde ich mir ein, dass Canon irgendeine Lösung mit einer
digitalen Signatur vorgestellt hat, mit der man angeblich Manipulationen
einer Originalaufnahme verhindern bzw. aufdecken soll. Wenn's nicht
Canon war, dann war's Nikon.
Canon hat in der 30D sowas:
IndividualFunktion 19 " Originaldaten hinzufügen"

Oder ist das was anders?

Mfg,
die Wiese

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